Virales Marketing 2-Lernen Sie Trittbrettfahren

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Ganz gleich, welchen der folgenden viralen Wege Sie beschreiten: Sie brauchen Foren und Communities als Multiplikator. Wenn Sie hier mit selbst eingestellten Kommentaren oder Bewertungen nachhelfen wollen, tun Sie es sehr zurückhaltend, denn auch hier gilt: Offensichtlich befangene, zu positive Äußerungen und platte Werbung gehen nach hinten los. Am konsequentesten ist es, Sie beauftragen eine Seeding-Agentur damit, ihre virale Werbung an zahlreiche Blogger zu senden, Links und Kommentare in Foren zu hinterlassen und auf passende Websites zu stellen.

Stundenlanges Warten: Der iPhone-Verkaufsstart in New York bot einer Stiftung eine Plattform für virales Marketing

Überlegen Sie, welches das thematisch richtige Umfeld für Ihr Angebot ist. Für die Fernsehserie Stromberg etwa, die in einer fiktiven Versicherungsgesellschaft spielt, wurden reale Profile der Mitarbeiter beim Businessportal Xing eingestellt. Stromberg bei Xing – das sprach sich schnell herum und generierte Zehntausende neuer Interessenten für die Serie.

Lernen Sie Trittbrettfahren

 Nutzen Sie ein bestehendes Ereignis für Ihre Zwecke. Die Kunst dabei ist, als Störenfried, der Sie zwangsläufig sein werden, Sympathien zu gewinnen. Unmöglich? Erinnern Sie sich an die Weihnachtsmänner der Telekom-Fernsehwerbung vor einigen Jahren. Die tauchten plötzlich auch im Publikum großer Tennisturniere auf. Raten Sie mal, auf wen sich die Kameras in den Ballpausen richteten. Virale Werbung muss sich keineswegs auf das Internet beschränken.

Ein aktuelleres Beispiel: Zum Verkaufsstart des iPhones in Soho stellte die New Yorker Agentur Anomaly einen Mitarbeiter mit Schild in die Traube der Wartenden. Aufschrift: „Keep a child alive“. Als der Schildträger sein iPhone bekam, sendete er damit alle vier Stunden aktuelle Bilder und Videos von den Menschenmengen vor und in dem Laden an Presse und Blogger. Die berichteten gern – auch über die Stiftung „Keep a child alive“ für Aids-infizierte Kinder. Zu guter Letzt wurde sein iPhone für über 100.000 Euro Spendengeld versteigert und diverse prominente Unterstützer gewonnen.

Bringen Sie die Menschen zum Spielen

Entwickeln Sie ein Onlinespiel, das so simpel ist, dass man es nach wenigen Sekunden begriffen hat – aber so amüsant, dass der Spieler es mit Freunden teilen will. Stellen Sie dieses Spiel auf eine eigene URL, deren Name keine Hinweise auf Ihr Unternehmen gibt. Die eigentliche Herausforderung dabei: Ihre Marke muss sich mit ihren Inhalten dezent im Hintergrund halten, denn die Internetgemeinde wittert offensichtliche Reklame. Aufdringliche Marken werden im besten Fall mit Ignoranz, meist aber mit Verrissen in Blogs und Foren bestraft. Reines Mäzenatentum indes nützt den Spielern, nicht aber ihrem Unternehmen. Idealerweise hat das Spiel eine größere Relevanz für ihre Marke als es das Abschießen von Moorhühnern für Johnny Walker hatte.

Das Modeunternehmen Victoria’s Secret demonstrierte, wie Relevanz und Unterhaltung Hand in Hand gehen und präsentierte eine neue Unterwäschekollektion mit einem Strip-Poker-Spiel. Und zwar auch jenen Menschen, die sich bislang nicht in Dessousboutiquen herumtrieben.

Sie benötigen also nicht zwingend viel Geld aber viel Bereitschaft, vermeintlichen Unsinn zuzulassen. Oder was hätten Sie gesagt, wenn Ihre Agentur Ihnen zu Ostern einen Bastelbogen für eine Osterkatze vorgeschlagen hätte? Diese einfache Bauanleitung einer Pappmaske für Fotospass.com bezog ihren Charme aus der gezielt billigen Machart und dem geradezu anarchistischen Humor. Und bescherte der Webseite bis Ostermontag 130.000 Besucher, um im zweiten Jahr mit 230.000 Besuchern noch mal kräftig zuzulegen. Dabei wurde der Link gerade mal an 200 E-Mail-Adressen versendet. Viel Spaß für wenig Geld funktioniert also nur, wenn Ihr Unternehmen sich traut, allzu rationale Bewertungsmaßstäbe außen vor zu lassen.

Gehen Sie auf die Strasse!

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